Beobachtungsabend am 9.5.2001

Bedingungen: Sehr gutes Wetter. Die Sonne steht schon recht tief am Himmel. Kein Wölkchen weit und breit und das ist selten, denn sonst zieht immer Abendbewölkung auf!

Zeit: 20.00h bis 21.30h

Instrumente: 3" Refraktor, Feldstecher 10x50, Feldstecher 8-24x50

Teilnehmer: Matthias Juchert, Karl-Heinz Baller und Martin Dietrich

 

Der Abend beginnt mit dem aufbauen. Sehr viele Mücken stören schon diesen Ablauf sehr. Die Sonne steht gegen 20.15 Uhr noch ein gutes Stück über dem Horizont – ja sie ist so hell, das es nicht möglich ist, sie direkt anzuvisieren. Zeit um sich noch ein wenig untereinander auszutauschen – man hat sich ja auch schon recht lange nicht mehr gesehen.

Um 20.44 Uhr beginnt das Schauspiel des Sonnenuntergangs, das zu verfolgen uns nur an wenigen Tagen vergönnt ist. Die Sonne muss immer größere Wege durch die Luftschichten durchqueren, und wird folglich immer ovaler und nimmt einen tiefroten Ton an. Um genau 20.47 Uhr verschwindet der obere Sonnenrand hinter dem Horizont, und hinterlässt einen wunderschönen roten Schimmer. Nun kann die Suche beginnen, allerdings dauert es noch weitere 15 Minuten, und unzählige Mückenstiche, bis Jupiter von mir mit bloßem Auge gesichtet wird.

Jupiter

Der Riesenplanet steht nun fast1 Milliarde Kilometer von der Erde entfernt, und wird bald seine Konjunktionsstellung erreichen. Er hat eine visuelle Größe von –2m und ist damit immer noch ein gut auffindbares System. Schon im Feldstecher ist er leicht als Scheibchen zu erkennen. Der erste Beobachtungsversuch bringt bei 70x eine große Scheibe mit schwachen Details zum Vorschein! Wenig später ist der Kontrast durch den dunkleren Himmel schon wesentlich besser. Deutlich sind 3 Monde zu erkennen. Dicht östlich der helle Ganymed, etwas weiter entfernt noch Io, und westlich, auch weiter entfernt Europa. Nun sind von mir auch 4 Bänder gesichtet worden – die 2 Äquatorbänder als auch dunklere Regionen an Nord- und Südpol.

Merkur

Nach kurzer Suche konnte ich ihn im Teleskop einstellen. Hmm – ist er das überhaupt? Also Jupiter wäre im 40 mm Okular schon eine deutliche Scheibe! Aber die 28x Vergrößerung des 25 mm Okular bringt Sicherheit, denn es zeigt ihn als Scheibchen – ein kleines nur aber immerhin! Die 70x Vergrößerung zeigt mir dann ein ovales Ei. Ja das ist Merkur! Laut Astroprogramm ist er heute zu 70% beleuchtet. Das stimmt mit dem, was ich gesehen hab überein! Da das Teleskop ein aufrechtes, seitenrichtiges Bild darstellt und der dunkele Teil von der Sonne abgewandt sein muss stimmt alles was ich sehe mit dem, was ich erkennen müsste überein. Merkur ist jetzt sogar so hell, das ich ihn ohne Probleme mit bloßem Auge auffinden kann. Dieses Glück ist leider nicht jedem Teilnehmer vegönnt!

Fazit:

Gegen 21.30 Uhr packen wir zusammen – alle hoch zufrieden, das wir diesen schwierigen Kandidaten endlich gepackt haben! Und das wir auch noch seine Phase bewundern konnten, ist ein zusätzlicher Bonus!