Beobachtungsnotizen vom 8/9.7.02 ------------------------------ Instrumentarium: 8" Starfinder Beobachter: Matthias Juchert Zeit: 23.45 - 1.00 Uhr Bedingungen: 6m0 Nacht mit deutlichem Horizontdunst und einigen Restwolken. Wiederum sehr feucht! Beobachtete Objekte: --------------------- Da ich außnahmsweise mal wieder allein beobachten war, schlich sich bei den seltsamen Geräuschen im Maisfeld nebenan des öfteren ein Unwohlsein ein. Waren da etwa wieder Wildschweine am Werk. Den Einsteig fand ich dieses Mal über die Leier - M57 habe ich bis 190x vergrößert, wo ich mich erst einmal wieder an das teleskopische Sehen gewöhnte. Der Ring war auch ohne UHC schön. Weiter ging es zum relativ hellen Kugelsternhaufen M56. Dieser lag einige Gesichtsfelder weiter östlich, und war auch ohne Karte zu finden. Er gehört zu den durchschnittlichen Objekten seiner Gattung - ziemlich hell und groß, aber nicht herrausragend. Schon bei 50x wurden erste Randsterne sichtbar. Bei 190x jedoch immer noch nicht voll aufgelöst. Dann wurden noch 3 unbekanntere Objekte ins Visier genommen - alle im Schwerpunkt Lyra. NGC 6765 (Pn)(Lyr) - Auf den ersten Blick zunächst einmal gar nichts zu erkennen. Dann rückt ein verdächtiger Stern ins Visier, der jedoch auch bei 190x und UHC-Filter ein Stern bleibt. Dann habe ich nochmals mit 50x + UHC das Gebiet gescant. Hier fiel mir ein blinkender Stern auf, der nicht merklich durch den Filter geschwächt wurde. Dieses Objekt werde ich mir wohl nochmals auf die Spechtelliste setzen. Die Identifikation bleibt unsicher. Steph 1 (Oc)(Lyr) - Bei 50x etwa 25 Sterne gezählt, jedoch nicht klar abgrenzbar, was zum Haufen gehört. Deutlich sind die beiden Delta-Lyrae Sterne im Norden. Zwischen ihnen läuft eine Kette mit schwächeren Sternen hindurch nach Süden. Bereits im Sucher auffällig. NGC 6791 (Oc)(Lyr) - Anfänglich komplett übersehen. Schwieriger Sternhaufen. Sehr schwach aber indirekt als deutlicher Nebel zu halten. Über die Nebelfläche verstreuen sich wenige aufgelöste Sterne ohne jegliche Kondensation. Es sind vermutlich Vordergrundobjekte. Der hellste Stern scheint am Westrand des Haufens zu liegen. Bei 190x ist der Nebel bereits zu schwach, jedoch kann ich nun 10-15x direkt erfassen. Ein ungewöhnliches Objekt, das am ehesten mit NGC5466 vergleichbar ist. Am nächsten Tag stand zeitig ein Treffen mit einem Studienkollegen bevor, so das ich meine Ausrüstung zusammen packte und nach Haus fuhr. -Notiz Ende.-