Totale Mondfinsternis am 21.2.2008

Instrumentarium: - 10x50 Fernglas, Canon EOS 400D + 70-300mm Teleobjektiv
                                 
Beobachtungsort: Wiener Neustadt und Grafenschachen / Südburgenland (460m)

Beobachter: Matthias Juchert, Jana Karwatzke, Andreas Mrvka

Bedingungen: In Wiener Neustadt stark bewölkt mit nur kurzen Wolkenlücken. In Grafenschachen sehr dunkler, ausreichend klarer Himmel.


Beobachtung:

Zeit: 3.45 - 5.30 Uhr MEZ

Nachdem die lang erwartete Finsternis mit Freunden in Wiener Neustadt beobachtet werden sollte, legten wir uns mitten in der Nacht auf die Lauer. Leider war der Himmel (wie angekündigt) schon nahezu bedeckt und auch in den wenigen Wolkenlücken konnte man den Mond nur durch hohe Schleierbewölkung schimmern sehen.

MoFi - paritelle Phase

Ein verschwommener Blick auf die partielle Phase gegen 3.07h MEZ

Nachdem der Mond vollends unsichtbar wurde hatten wir die Wahl - warten auf Wolkenlücken oder die Flucht nach vorn. Wir entschieden uns für letzteres uns das war die rettende Idee. So ging es mit dem Auto so lang auf der Südautobahn A2 gen Süden, bis am Horizont Sterne erkennbar wurden. Kurz hinter dem Wechsel war dann auch der inzwischen kupferrote Mond samt klarem Sternenhimmel erkennbar. In der Nähe von Pinkafeld im Südburgenland fanden wir einen idealen Beobachtungsplatz, der sowohl dunkel war, als auch die gesamte Finsternis über freie Sicht zum Mond bot! Volltreffer!

MoFi - totale Phase

Der erste freie Blick auf die Mondfinsternis, kurz nach der Finsternismitte - rechts oben Regulus -  4.28h MEZ

MoFi - totale Phase

... und einmal mit maximalem Zoom des Teleobjektives.  -  4.29h MEZ

MoFi - Übersichtsaufnahme

Der Gesamtanblick des Sternenhimmels mit dem verfinsterten Mond -  4.36h MEZ

Der Anblick ist unbeschreiblich. Der tiefrote Mond befindet sich mitten im Sterngewimmel. Objekte wie der Sternhaufen Melotte 111 in Coma Berenices sind einfach mit freiem Auge erkennbar. Das umliegende Feld ist so dunkel, daß ohne Stirnlampe kaum etwas erkennbar ist. Ein anderes interessantes Detail - im Fernglas erscheint der Mond nur in mattem kupferrot während der Farbeindruck mit bloßem Auge viel besser ist. Auch die ungleiche Helligkeitsverteilung ist augenscheinlich. Dann sind die 20min Totalität leider wieder vorbei...

MoFi - nach dem dritten Kontakt

Nach dem dritten Kontakt hat man fast einen Diamantringeffekt -  5.01h MEZ

MoFi - partielle Phase

Das Bild zeigt deutlich die Begrenzung des Erdschattens auf dem Mond. Man hat das Gefühl, man könnte die Hand ausstrecken und sie auf dem Mond sehen ...  -  5.14h MEZ

 

Überraschend war auch, daß der verdunkelte Teil des Mondes auch noch bis weit in die partielle Phase rötlich schimmerte. Der Gesamteindruck dieses Phase läßt sich nur sehr schwierig fotografisch darstellen. Wir verfolgten das Spektakel noch einige Minuten, bevor die Wolken auch hier dem Schauspiel ein Ende setzten.

Kaum zu glauben, aber das ist seit Anfang 2000 die erste totale MoFi, die ich unter klarem Himmel erleben durfte. 2001 (komplett bedeckt), die beiden Finsternisse 2003 (jeweils Wolken zur totalen Phase), die beiden Finsternisse 2004 (jeweils zur totalen Phase komplett bedeckt) und auch 2007 war nichts bis wenig zu erkennen. Gut, daß diese Serie ein Ende gefunden hat.

Clear skies
Matthias


* Visual Deep Sky Observing and CCD-Imaging: www.Serifone.de *

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