Instrumentarium:
- 10x50 Fernglas, Canon EOS 400D + 70-300mm
Teleobjektiv
Beobachtungsort:
Wiener Neustadt und Grafenschachen /
Südburgenland (460m)
Beobachter: Matthias Juchert, Jana Karwatzke, Andreas Mrvka
Bedingungen: In Wiener Neustadt stark bewölkt mit nur kurzen Wolkenlücken. In Grafenschachen sehr dunkler, ausreichend klarer Himmel.
Beobachtung:
Zeit: 3.45 - 5.30 Uhr MEZ
Nachdem die lang erwartete Finsternis mit Freunden in Wiener Neustadt beobachtet werden sollte, legten wir uns mitten in der Nacht auf die Lauer. Leider war der Himmel (wie angekündigt) schon nahezu bedeckt und auch in den wenigen Wolkenlücken konnte man den Mond nur durch hohe Schleierbewölkung schimmern sehen.
Ein verschwommener Blick auf die partielle Phase gegen 3.07h MEZ
Nachdem der Mond vollends unsichtbar wurde hatten wir die Wahl - warten auf Wolkenlücken oder die Flucht nach vorn. Wir entschieden uns für letzteres uns das war die rettende Idee. So ging es mit dem Auto so lang auf der Südautobahn A2 gen Süden, bis am Horizont Sterne erkennbar wurden. Kurz hinter dem Wechsel war dann auch der inzwischen kupferrote Mond samt klarem Sternenhimmel erkennbar. In der Nähe von Pinkafeld im Südburgenland fanden wir einen idealen Beobachtungsplatz, der sowohl dunkel war, als auch die gesamte Finsternis über freie Sicht zum Mond bot! Volltreffer!
Der erste freie Blick auf die Mondfinsternis, kurz nach der Finsternismitte -
rechts oben Regulus - 4.28h MEZ
... und einmal mit maximalem Zoom des Teleobjektives. - 4.29h MEZ
Der Gesamtanblick des Sternenhimmels mit dem verfinsterten Mond - 4.36h MEZ
Der Anblick ist unbeschreiblich. Der tiefrote Mond befindet sich mitten im Sterngewimmel. Objekte wie der Sternhaufen Melotte 111 in Coma Berenices sind einfach mit freiem Auge erkennbar. Das umliegende Feld ist so dunkel, daß ohne Stirnlampe kaum etwas erkennbar ist. Ein anderes interessantes Detail - im Fernglas erscheint der Mond nur in mattem kupferrot während der Farbeindruck mit bloßem Auge viel besser ist. Auch die ungleiche Helligkeitsverteilung ist augenscheinlich. Dann sind die 20min Totalität leider wieder vorbei...
Nach dem dritten Kontakt hat man fast einen Diamantringeffekt - 5.01h MEZ
Das Bild zeigt deutlich die Begrenzung des Erdschattens auf dem Mond. Man hat
das Gefühl, man könnte die Hand ausstrecken und sie auf dem Mond sehen ... -
5.14h MEZ
Überraschend war auch, daß der verdunkelte Teil des Mondes auch
noch bis weit in die partielle Phase rötlich schimmerte. Der Gesamteindruck
dieses Phase läßt sich nur sehr schwierig fotografisch darstellen. Wir
verfolgten das Spektakel noch einige Minuten, bevor die Wolken auch hier dem
Schauspiel ein Ende setzten.
Kaum zu glauben, aber das ist seit Anfang 2000 die erste
totale MoFi, die ich unter klarem Himmel erleben durfte. 2001 (komplett
bedeckt), die beiden Finsternisse
2003 (jeweils Wolken zur
totalen Phase), die beiden Finsternisse
2004 (jeweils zur totalen
Phase komplett bedeckt) und auch 2007 war nichts bis wenig zu erkennen. Gut,
daß diese Serie ein Ende gefunden hat.
Clear skies
Matthias
* Visual Deep Sky Observing and
CCD-Imaging: www.Serifone.de
*
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