Polarlicht der Nacht vom 7/8.11.2004

Instrumentarium: Pentax Optio 555 Digitalkamera, Bloßes Auge
                                 
Beobachtungsort:
Reiherberg im südlichen Havelland/Land Brandenburg


Zeit: 22.00 Uhr - 01.00 Uhr MEZ

Kurz nach 22 Uhr  warf ich einen Blick aus dem Fenster, und bemerkte ein ungewöhnliches Leuchten am Nordhorizont. Angeleuchtete Wolken oder Nebel sehen anders aus, als machte ich sicherheitshalber eine Testaufnahme mit der Digicam. Nach 15sec Belichtung bei 400 ASA hatte ich Gewissheit: ein Polarlicht! 

erste Sichtung gegen 22.04 Uhr aus dem Fenster

Ich habe sofort meine Sachen geschnappt und bin aus rausgefahren. Als ich auf dem Feld ankam, war der Himmel dann leider schon wieder dicht, und es kam auch noch dichter Nebel auf - stellenweise mit Sichtweiten unter 30m! Nach einigem ausharren, habe ich dann auf einer kleinen Hügelkuppe bestaunen können, wie der Himmel von Norden her langsam wieder aufklarte. Das Polarlicht erschien zwar vorerst nur schwach, aber weil es um mich herum wegen des Nebels stockfinster war, ergab sich eine beeindruckende und beinahe gespenstische Atmosphäre. 

Folgende Bilder entstanden um 23.23 Uhr MEZ:

Der Nebel wurde dichter, und das Polarlicht blieb als schwache Aufhellung auf Nordhorizont sichtbar. Eigentlich könnte man jetzt nach Haus fahren ... aber ich führ noch etwas durch die angrenzenden Gemeinden und Feldwege. Und ich tat gut daran! Nachdem ich so einige Kilometer zurückgelegt hatte, fand ich eine Lichtung, die ein schönes Panorama für eine Aufnahme bot. 

Aufnahmen gegen 0.20 Uhr MEZ:

Ich war schon wieder eingestiegen und einige Meter gefahren, als die Aktivität plötzlich stark anstieg. Ich schnappte mir Kamera und Stativ und fotografierte, was die Digicam hergab. Ein wirklich atemberaubendes Schauspiel! Im Norden zeigten sich mindestens 10 parallele Beamer und Vorhänge die nicht mehr nur im matten grau leuchteten sondern deutliche Violett und Grün-Töne zeigten.

Der Große Wagen und das prächtige Nordlicht

Panorama zum Höhepunkt der Aktivität gegen 0.29 MEZ

 

Danach schwächte sich das Schauspiel scheinbar wieder ab, und ich machte ich auf den Heimweg. Aufgrund des dichten Nebels war später auch nicht mehr viel zu machen. Auch wenn das schon meine 5. Polarlichtsichtung seit Mai 2003 war, so war es doch wieder ein wunderbares Schauspiel, die nicht an Faszination verliert.

Clear Skies
Matthias


* Visual Deep Sky Observing and CCD-Imaging: www.Serifone.de